Gefahren unterm Weihnachtsbaum: Frohes Fest mit Hund und Co.

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Gefahren unterm Weihnachtsbaum: Frohes Fest mit Hund und Co.

Wachsam sein bringt Sicherheit

Kaum eine Jahreszeit ruft so laut nach «Genussmitteln» aller Art wie Weihnachten. Wer Haustiere hat, sollte jedoch ein Auge auf sie haben. Denn vieles, was die schönste Zeit des Jahres zum Genießen bietet, birgt Gefahren für Vierbeiner. Sich diese bewusst zu machen und entsprechend vorzusorgen, sichert ein durchweg fröhliches und besinnliches Fest für alle, Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen.

Vor allem junge, neugierige und lebhafte Hunde sind durch ihr naturgegebenes Erkundungsverhalten prädestiniert, echte Sicherheitslücken im «Weihnachtskonzept» aufzuzeigen. Zum Glück aller passiert zwar eher selten wirklich etwas. Allerdings verdeutlichen die Fälle in vielen vollen Tierarztpraxen jedes Jahr über die Weihnachtsfeiertage, was hätte vermieden werden können. Damit Sie nicht zu den unfreiwilligen Besuchern Ihres Tierarztes gehören, sollten sie vor allem auf Folgendes achten:

Weihnachtsleckereien

Diesbezüglich ist besondere Vorsicht geboten. Schokolade ist aufgrund des darin enthaltenen Theobromins (in den meisten Sorten) giftig für Hunde und darf in seiner Wirkung keinesfalls als gefährlicher Inhaltsstoff unterschätzt werden. Für einen kleinen Hund kann bereits eine stibitzte Tafel Zartbitterschokolade tödlich sein. Auch Macadamia-Nüsse sind in größeren Mengen giftig für unsere Vierbeiner, Rosinen ebenfalls. Und auf den Schalen von Walnüssen siedeln häufig unerkannt Pilze, die für Hunde toxisch wirken, wenn sie die Nüsse knacken und Schalen teilweise gar herunterschlucken. Stellen Sie deshalb den Weihnachtsteller mit den Süßigkeiten außer Schnauzenweite auf und räumen Sie ihn vom Sofatisch, wenn Sie das Wohnzimmer verlassen.

Pflanzliche Weihnachtsdeko

Weihnachtsstern, Misteln, Stechpalme und viele andere Zimmer- und Dekopflanzen sind giftig. «Grünes» sollte also prinzipiell nicht in Reichweite von Hunden aufgestellt werden. Die Gefahr, dass es aus Neugier angeknabbert wird, ist zu groß.

Andere Weihnachtsdekoration

Gleiches gilt auch für anderen Weihnachtsschmuck, der so manches Risiko birgt, wenn er untersucht und angeknabbert wird. Glaskugeln, die vielen Hunden wie hübsche Bällchen erscheinen, können zerbrechen – und das nicht nur, wenn die Fellnase sie von den Weihnachtsbaumzweigen pflückt und auf den Boden fallen lässt, sondern schlimmstenfalls, wenn der Vierbeiner gerade ansetzt, darauf herumzukauen und plötzlich den Fang voller Scherben hat. Lametta ist bisweilen noch immer bleihaltig. Weihnachtsdeko aus Kunststoff oder Blech kann ebenfalls zu Verletzungen oder Schlimmerem führen, wenn es vom Hund angekaut oder gar abgeschluckt wird. Am besten verwenden Sie grundsätzlich Dekoration aus Naturmaterialien wie z.B. Stroh, Ton, Filz oder Holz und hängen und stellen Accessoires für den Vierbeiner unerreichbar auf.

Teelichter und Kerzen

Sie sollten nur angezündet werden und brennen dürfen, wenn Sie anwesend sind. Schnell ist eine Kerze von einem wedelnden Schwanz vom Sofatisch heruntergefegt oder hat die Schnurrbarthaare versengt, wenn der Hund oder die Katze heimlich daran geschnüffelt haben. Dabei kann nicht nur eine Flamme Verbrennungen beim Hund hervorrufen, sondern auch flüssiges Wachs. Am Weihnachtsbaum sollten in Haushalten mit Tieren (ebenso wie in solchen mit kleinen Kindern) nur Lichterketten «brennen», keine echten Kerzen. Selbstverständlich sollten auch Lichterketten nicht angeknabbert werden können.

Weihnachtsbaum

Verwenden Sie am besten einen schweren Baumständer, damit Ihr Baum einem möglichen «Ansturm» ihres Hundes oder auch einem heimlichen Kletterakt Ihrer Katze standhalten kann. In manchen Haushalten mit Tier hat es sich bewährt, den Baum zusätzlich anzubinden, sodass er keinesfalls umfallen kann.

Duftöle oder Schneespray

Auch sie sind giftig, wenn sie aufgenommen und abgeschluckt werden und sollten deshalb für Hund und Co. ebenfalls unerreichbar sein. Idealerweise verzichtet man in einem Tierhaushalt ganz darauf.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben eine wohltuende, fröhliche und besinnliche Weihnachtszeit!

autorin nadine liebert

Nadine Liebert

Nadine Liebert studierte ursprünglich Soziologie, Pädagogik und Psychologie, ehe sie ihre Tierliebe zum Beruf machte und eine ATN-Ausbildung im Fach Hundepsychologie, Fachrichtung Verhaltenstherapie an der Akademie für Tiernaturheilkunde (ATN) absolvierte. Seit 2005 arbeitet Nadine hauptberuflich als Hundetrainerin & Verhaltensberaterin in Magdeburg und Umgebung.

Webseite: hundecouch.org

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